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Und samstags gab es Gage!

Ja, auch Zirkusleute leben nicht von Luft und Liebe. Jeden Samstagvormittag gab es beim Zirkusdirektor die Gage. Die wurde natürlich bar ausgezahlt, denn ein Giro-Konto gab es damals nicht. Auch keine Lohnabrechnung mit Stundennachweis. Ich hatte aber den Eindruck, dass niemand unzufrieden war.
Wir Kinder natürlich auch nicht. Jeden Samstag nach der Schule versammelten wir uns in der Nähe des Wohnwagens vom Direktor Rudolf Probst. Wir taten natürlich so, als würden wir ganz zufällig dort spielen. Mit einem Auge schielten wir aber in eben diese Richtung. Irgendwann kam dann der große Moment. Die Tür ging auf und Rudolf Probst, der Herr der Gage, erschien höchstpersönlich. In der einen Hand hatte er ein Bündel Geldscheine. Damals gab es noch 50- Pfennig-Scheine. Der Direktor rief uns dann immer zu, dass wir doch unsere Gage bei ihm abholen sollten. Jedes Kind bekam dann einen von diesen Scheinen. Für uns war das eine Menge Geld. Was konnten wir alles damit anfangen! Sparen war nicht unbedingt angesagt. Also trabte die ganze Meute in den nächsten Lebensmittelladen. Dort gab es leckeres Brausepulver. Ich kann mich noch genau erinnern. Die Tütchen waren grün und der Inhalt leicht orangefarbig. Wenn man dann den etwas angefeuchteten Finger in die Tüte stupste und selbigen dann im Mund verschwinden ließ, fing das Brausepulver an zu schäumen. Das säuerliche Kribbeln auf der Zunge war dann die Krönung. Ganze 5 Tütchen bekamen wir für unsere Gage. Die haben natürlich nicht lange gehalten. Einen Nachteil hatte das Brausepulver allerdings: Nachdem alles in unserem Inneren verschwunden war, waren unsere Mägen die reinsten Brausefässer. Wir haben zwar nicht geflucht, aber gerülpst wie die Kesselflicker.
Ja, die Samstage haben wir wirklich geliebt!

 

 

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